Bosisio, Robert

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Der Betrachter kann sich Bosisios Bildern kaum anders nähern als ruhig und kontemplativ. Oft fügt sich erst aus großer Distanz eine scheinbar abstrakte Komposition zu einem Gesicht oder einer Figur zusammen. Versucht man ihr sich wieder anzunähern, lösen sich die Bildgegenstände oft völlig auf und die Betrachtung wird auf die Bildoberfläche gelenkt. Der Betrachter tritt einen Schritt zurück, versucht vielleicht sogar den am weitesten entfernten Punkt im Raum zu finden, denn von dort wirkt das Bild wieder völlig anders. Geht man hingegen ganz nah heran, sieht man wie komplex seine aus unzähligen Schichten gebildeten Bildoberflächen sind und wie überraschend die verwendeten Materialien sein können. Seine Farbschichten ergänzt Bosisio zum Teil mit Asche, Sand, einer Wachsschicht, unterlegt ein Gipsrelief oder spannt einen feinen Nylonstrumpf über die Malfläche. Bosisio lotet die Grenze zur völligen Abstraktion aus und überläßt es dem Betrachter, ob er sich auf das Erkennen einer konkreten Figur oder auf das Erforschen der Oberflächenstrukturen und Farbklänge konzentrieren möchte.