Bruno Walpoth

Das Werk des Südtiroler Bildhauers ist keine laute Kunst und keine marktschreierische Arbeit, sondern Walpoths Werk ist auf eine ganz wunderbare Weise konzentriert und zeitlos. Ich bin mir absolut sicher, daß auch ein Rodin im 19.Jh oder auch ein Künstler, der sich in 100 Jahren mit dem Thema der menschlichen Figur beschäftigen wird, die große Qualität dieser Arbeiten zu schätzen wüßte.

Walpoth Figuren nehmen auf eine sehr subtile, aber auch sehr intensive Weise Kontakt mit dem Betrachter auf. Es gelingt ihm tatsächlich einem Stück Holz Leben einzuhauchen so wie es in der Geschichte von Pinocchio passiert, in der eine geschnitzte Holzpuppe zum lebendigen Jungen wird. Es ist nur folgerichtig, daß Bruno dieses Thema bearbeitet hat und 2019 den Pinocchio für die Verfilmung von Matteo Garrone mit Roberto Benigni geschnitzt hat. Auch bei uns können wir einen sehr eindrucksvollen Pinocchio zeigen.

Walpoths Figuren entstehen immer in der direkten Auseinandersetzung mit dem lebenden Modell. Es sind alles Menschen, die Walpoth persönlich kennt und deren Ausdruck er in vielen langen Wochen in seinem Atelier studiert. Er nimmt so gut wie nie die Fotografie zu Hilfe, sondern schon von Anbeginn der ersten groben Arbeiten am Holzstamm arbeitet er mit dem Model selbst. Das ist sehr ungewöhnlich in einer Zeit, in der so Vieles medial vermittelt ist. Und ich glaube, daß dieser menschliche Bezug zwischen Modell und Bildhauer sich auch in den fertigen Skulpturen wiederspiegelt.

Ausstellung: 21.10.2023 – 20.01.2024

Öffnungszeiten: Mi. – Sa., 13–18 Uhr und nach Vereinbarung