Daniel Bodner – Remnant
Der amerikanische Maler Daniel Bodner, dessen Werk wir bereits seit 2013 begleiten und nun in einer fünften Einzelausstellung vorstellen, geht mit seiner neuen Werkgruppe in formaler Hinsicht ganz neue Wege. Schaut man aber genauer hin, wird deutlich, daß auch schon in seinen gegenständlichen Bildern, die auf Stadtansichten oder der menschlichen Figur basierten, sein Hauptinteresse auf der Erkundung der Beziehung zwischen Malerei und Fotografie und ihrer jeweiligen Mittel zur Darstellung von Licht lag.
Die abstrakten Malereien dieser neuen Ausstellung intensivieren dieses Interesse. Indem er zu Bildern übergeht, die er unbewusst generiert, untersucht Bodner die gleichzeitige Entstehung und Zerstörung von Bildern, die im analogen fotografischen Prozess mit seinen Tücken der Über- und Unterbelichtung, unbeabsichtigten chemischen Reaktionen und der Physikalität der Technologie auftreten können.
Bei der Betrachtung von „Fotografien“ kann der Übergang von der analogen zur digitalen Bilderzeugung unbedeutend erscheinen. Da jedoch die digitale Bilderzeugung den analogen fotografischen Prozess ersetzt, löscht ihr unsichtbarer, augenblicklicher Mechanismus die Dramatik der Entstehung eines Bildes aus.
Indem Bodner von Szenen, die aus der Welt um uns herum gezeichnet wurden, zu einem unbewussten Ansatz der Bilderzeugung übergeht, stellt er dieses Drama dar, so als ob sich die Gemälde buchstäblich entwickeln, während wir sie betrachten, wobei sowohl Schöpfung als auch Zerstörung gleichzeitig stattfinden.
Eröffnung: 18.01.2025, 18 – 21 Uhr
Ausstellung: 18.01. – 01.03.2025
Öffnungszeiten: Mi. – Sa., 13–18 Uhr und nach Vereinbarung