Nach der Beteiligung an der Malerei Ausstellung „Jetzt – junge Malerei in Deutschland“, die in der Bundeskunsthalle Bonn, Museum Chemnitz, Museum Wiesbaden und den Deichtorhallen Hamburg gezeigt wurde, freuen wir uns auf eine Ausstellung mit neuen Werken von Pius Fox.
Es tauchen wieder -wie schon seit seinem Studium- gegenständliche und Figurbezogene Motive bei Fox auf. Sie basieren auf Fotos, die er selbst gemacht hat und die ihn über viele Jahre faszinieren und inspirieren. Um diese Motive auf die Leinwand oder aufs Papier zu bringen, nutzt er in seinen neuen Werken zum Teil auch einen Projektor. Sein ganzes Werk hindurch macht Fox immer wieder klar, daß sein abstraktes Werk zu großen Teilen auf Gegenständen und Fotos basiert und Formen und Strukturen aufgreift, die real vorhanden sind.
Diese gegenständlichen Formen sind für Fox der Anlaß sich immer wieder neu mit der Frage zu beschäftigen wie man Bilder aufbaut, wie Zeichnung, Untermalung, Ölfarbe, Zwischenfirnis, lasierender und pastoser Farbauftrag zusammenwirken und Farbtiefe entsteht. Die Grundfrage, der er nachgeht, ist wie der Weg von der Idee zum Bild erfolgt -wie sich bestimmte angestrebte Wirkungen technisch umsetzen lassen.
In diesem Prozess ist für Fox in letzter Zeit die Eitempera wichtig geworden. Also eine Technik, die historisch sehr viel älter als die Ölmalerei ist und die er bei vielen Bildern als Untermalung in Hell/Dunkel Kontrasten anlegt, bevor sie dann von Öl und anderen Materialien überlagert wird. Das ermöglicht ihm ein Arbeiten in mehreren Schichten und damit eine größere Farbtiefe ohne dass die Malschicht zu pastos wird. Fox beschreibt wie schwierig es ist zu entscheiden in welchem Werkstadium er zur Ölfarbe wechselt und wann er es zuläßt, daß es in der Ölfarbe zu unmittelbaren spontanen Entscheidungen kommt, die dann eine lebendige Oberfläche bilden.
Fox hat sich für diese Ausstellung auch selbst dazu gezwungen sein traditionelles kleines Format unter 30cm., in dem er sich sehr sicher bewegen kann und das sein Werk ja auch weltweit bekannt gemacht hat zu verlassen und sich bewußt mittleren und größeren Formaten zu stellen, um dort die gleiche Intensität und Dichte zu erreichen wie im kleinen Format.
Der etwas sperrige Titel dieser Ausstellung hat sich für Pius aus verschiedene Überlegungen ergeben. Zunächst hat der Corona bedingte Rückzug ins Private für ihn nicht nur ein familiäres Aufeinandersitzen, sondern auch auch eine intensive Auseinandersetzung mit seinem eigenen Werk und kunsthistorischen Positionen wie Picasso und Matisse bedeutet. Er spielt auf den Begriff der „Setzung“ an, die gerade bei Picasso zu beobachten ist indem Linien und Striche nur in dieser einen präzisen Form gesetzt werden können, um die entsprechende inhaltliche Bedeutung des Dargestellten zu ermöglichen. Die ungeheure Sicherheit, mit der Picasso oder auch Matisse Striche setzen konnten, die sich dann mit Bedeutung füllen, fasziniert ihn immer wieder. Auch das Auseinandersetzen im Sinne von Auseinandernehmen und neu zusammen setzen spielt mit hinein und beschreibt ja auch ein Prinzip seines Arbeitens.