Bettina Krieg – Transition

Bettina Krieg – Transition

Wir zeigen in unserer aktuellen Ausstellung zum Werk von Bettina Krieg eine Gruppe von neuen meist großformatigen Zeichnungen, die in den letzten zwei Jahren entstanden sind. Bettinas Linienzeichnungen wecken viele Assoziationen. Man kann an extrem vergrößerte Haarbündel oder Wellen denken. Auf jeden Fall geht es um Bewegung und Rhythmus.

Aus technischer Sicht sind die bis zu 2 Meter großen Blätter vor allem sehr erstaundlich, wenn man sich klarmacht, daß die Künstlerin ausschließlich freihand zeichnet. Sie benutzt keine Schablonen, sondern setzt in einem meditativen Prozess Linie an Linie und läßt die Wellenstrukturen über lange Zeiträume assoziativ wachsen. Julia Voss vergleicht die Strukturen im Text zum Katalog „Stream“ mit Schallwellen und dieser Verglich trifft es wohl auch sehr gut, denn Bettina sagt, daß ein Bidl dann fertig ist, wenn es für sie „richtig klingt“.

 

Während der Lockdown Phasen 2020 hat Bettina Krieg eine Serie von kleinen Tuschezeichungen angefertigt, die sie Lockdown Diaries genannt hat. In der langen Zeit der Isolation im Atelier war sie äußerst produktiv und hat jeden Tag eine kleine Zeichnung angefertigt. Dazu ist auch ein sehr schöner Katalog entstanden.

Zusätzlich hat sie einen umfassenden Katalog über ihr Werk veröffentlicht und hat in diesem Jahr eine ganz neue Werkgruppe von großen Zeichnungen entwickelt, in der sie mehrere Farben innerhalb einer Arbeit verwendet, was sie vorher nie getan hat. Die Farben, die sie in früheren Werken immer nur monochrom auf einem Blatt verwendet hat, legt sie nun nebeneinander, wodurch in der Gesamtwirkung eine eigene Farbigkeit entsteht.

Die verdichteten Zeichnungen scheinen sich optisch zu bewegen und erinnern damit an Werke der Op-Art der 60er Jahre. Für einige Zeichnungen wird diese Bewegung nun tatsächlich in einer virtuellen Animation (augmented reality AR versions) in Bewegung versetzt.