Update – Peer Kriesel
Sie interessieren sich für die Werke dieses Künstlers?
Nachdem wir den Berliner Künstler Peer Kriesel seit 2020 bereits bei Messen in Berlin und Amsterdam vorgestellt haben, zeigen wir dieses vielseitige Werk nun zum ersten Mal in einer Einzelausstellung in der Galerie.
Das zentrale Medium seines Schaffens ist die Zeichnung, aber er beschäftigt sich auch mit Skulpturen und Objekten.
Eine der Werkgruppen umfasst Zeichnungen/Übermalungen auf historischen Papieren wie z.B. Land- und Seekarten, Postkarten, die in der Vergangenheit bestimmte Funktionen und zum Teil einen hohen Wert für die Nutzer hatten. Es geht dabei auch um die Veränderung in der Wertschätzung und in der Bewertung von bedruckten Papieren als Kommunikations- und Informationsmedien. Während Seekarten bis ins 19. und 20.Jh. hinein ausgesprochen wichtig und wertvoll waren und sehr hilfreiche Informationsquellen darstellten, haben sie im Zeitalter von GPS und google ihre Funktion und damit Wertschätzung weitestgehend verloren. Sie haben lediglich noch einen graphischen Wert. Durch die Übermalungen gibt Kriesel ihnen ein neues Leben und einen neuen Wert in einem anderen Kontext. Kriesel läßt sich für seine Zeichnungen von den Stukturen, Markierungen, Daten und Farben der historischen Bildträger inspirieren und bevölkert sie mit einem unergründlichen Universum aus Fratzen, Fabelwesen und Figuren, die mit feinstem Strich gezeichnet werden. Sein gesamtes Werk ist stark geprägt vom Zeitalter der Digitalisierung. Es geht um Werte, die Beschleunigung der Kommunikation, die Veränderung der Wahrnehmung und den inflationären Konsum von Kunst und Medien. Sinnbildlich befassen sich die Werke der Kartenübermalungen mit der Orientierung in einem Zeitalter des Überflusses an Daten, Einflüssen, Eindrücken und Botschaften, die unstrukturiert heutzutage so nicht mehr zu erfassen und einzuordnen sind.